03.12.2024

Kerzen in der Adventszeit

Der Duft von Zimt und Tannenzweigen verbreitet sich in der warmen Stube, in der Küche stehen Guetzliformen bereit und Kerzen flackern sanft – die Adventszeit bringt nicht nur Kinderaugen zum Strahlen.

In der Schule wird eifrig gebastelt. Adventskränze, Strohsterne und andere weihnachtliche Dekorationen aus Papier, Tannzapfen oder -zweigen schmücken Klassenzimmer. In den geheizten Räumen trocknen die Naturmaterialien oft sehr schnell aus und manchmal stehen Kerzen in unmittelbarer Nähe. Im schlimmsten Fall kippt eine Kerze um und innerhalb von Sekunden lodern die Flammen. Vielleicht ist ein Feuerlöscher oder eine Feuerlöschdecke in der Nähe und ein grösserer Schaden kann verhindert werden. Doch was, wenn nicht? Was können Sie im Vorfeld beachten, damit es gar nicht erst so weit kommt und die Adventszeit sicher und besinnlich bleibt?


Brandverhütungs-Tipps zu Kerzen

  • Stellen Sie Kerzen oder Adventskränze immer auf feuerfeste Unterlagen Unterlagen wie beispielsweise auf Glas, Keramik oder Stein. Idealerweise stellen Sie die Kerze gut geschützt in ein Gefäss, wie beispielsweise einem hohen Glas.
  • Entfernen Sie Dekorationen, Textilien wie Kissen oder Vorhänge, Tannenzweige und andere brennbare Materialien in unmittelbarer Nähe der Kerze.
  • Lassen Sie Kerzen nie unbeaufsichtigt brennen. Löschen Sie diese immer, bevor Sie das Schulzimmer verlassen.
  • Stellen Sie Kerzen stabil und aufrecht auf Adventskränze und Weihnachtsbäume.
  • Wechseln Sie die Kerzen aus, bevor sie ganz niedergebrannt sind, dies spätestens zwei Finger breit oberhalb des Adventskranzes oder Weihnachtsbaums.
  • Stellen Sie die Kerzen mit einem Abstand von mindestens 10 cm voneinander auf. Kerzen, die zu eng zusammenstehen, können durch die Hitze der anderen schmelzen und auslaufen.
Gemeinsam Gefahren besprechen

Möchten Sie in Ihrem Klassenzimmer auf Kerzen nicht verzichten, ermutigen Sie Ihre Schülerinnen und Schüler, sicher und verantwortungsbewusst damit umzugehen. Besprechen Sie die Gefahren von Feuer und die richtige Handhabung von Kerzen. Stellen Sie gemeinsam Regeln auf im Umgang mit Kerzen und schärfen Sie so Ihr Bewusstsein für Sicherheit.

Kerzen: mittlere Anzahl Brände pro Woche im Jahreslauf über alle 19 Kantonalen Gebäudeversicherungen im Zeitraum 2014 - 2023, Quelle: Schadenstatistik IRV
Kerzen: mittlere Anzahl Brände pro Woche im Jahreslauf über alle 19 Kantonalen Gebäudeversicherungen im Zeitraum 2014 - 2023, Quelle: Schadenstatistik IRV

Sechsmal mehr Brände im Dezember

Jedes Jahr brennt es in der Schweiz über 500-mal wegen einer Kerze. Damit zählen Kerzen zu den Hauptursachen von Wohnungsbränden. In der Weihnachtszeit werden gar 55 Brände in einer Woche durch Kerzen ausgelöst. Das sind sechsmal mehr Brände als im November!

Die Kerze ist ein offenes Feuer, entsprechend vorsichtig müssen wir damit umgehen. Oberhalb des Dochts liegt die Temperatur bei rund 600 bis 800 Grad Celsius, in den Aussenbereichen der gelben Flamme steigen Sie auf bis zu 1400 Grad Celsius.

Kerzen haben besonders auf Kinder und Tiere eine magische Anziehungskraft.  Lassen Sie Kinder nie unbeaufsichtigt in der Nähe brennender Kerzen spielen, denn oft fehlt ihnen das Bewusstsein für die Gefahren. Bewahren Sie Zündhölzer und Feuerzeuge ausserhalb der Reichweite von Kindern auf und behalten Sie brennende Kerzen stets im Blick.


Prävention und Sensibilisierung im Klassenzimmer

Kinder verstehen die realen Folgen eines Feuers oft noch nicht. Dazu fehlt Ihnen die Erfahrung. Gezielte Aufklärung hilft, Unfälle zu verhindern. Schaffen Sie ein Bewusstsein, in dem Sie aktiv auf Gefahren hinweisen. Integrieren Sie das Thema in Ihren Unterricht und fördern Sie so den verantwortungsvollen Umgang mit Feuer. Visualisierungen helfen, die Brandgefahren bei den Kindern zu verankern. Unser Wimmelbild kann Sie dabei unterstützen.

Die Beratungsstelle für Brandverhütung stellt auf ihrer Webseite zahlreiche Fallbeispiele zur Verfügung, in denen Kerzen Brände verursacht haben. Nutzen Sie die Beispiele im Unterricht als Diskussionsgrundlage: Was hätten die Beteiligten anders machen können? Wie hätten sie den Brand verhindern können?

 Brandmeldungen

Warum nicht mal einen Notfall simulieren? Diskutieren Sie mit Ihrer Klasse Fragen wie ‘Wo sind die Fluchtwege? Wie gefährlich ist Rauch? Sollen Türen oder Fenster geschlossen werden?’. Danach üben Sie im Schulhaus konkret, was im Falle eines Brandes zu tun ist.

Wimmelbild
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Wenn der Adventskranz Feuer fängt

Sollte trotzdem einmal ein Funke überspringen und einen Brand entfachen, dann reagieren Sie sofort. Entdecken Sie die ersten Flammen, bevor sich der Brand ausbreitet, ersticken Sie das Feuer mit einer Löschdecke. Vielleicht reicht auch ein grosses Glas Wasser, wenn der Brand erst am Entstehen ist. Hat sich das Feuer bereits unbemerkt ausgebreitet, gehen Sie in dieser Reihenfolge vor:

  1. Alarmieren (Feuerwehr 118)
    Wählen Sie lieber einmal zu viel den Notruf als einmal zu wenig.

  2. Retten von Mitmenschen und Tieren

  3. Löschen des Brandes

Weitere Informationen zur richtigen Reaktion bei einem Brand finden Sie hier:

Brennts? So reagieren Sie richtig!

LED als sichere Alternative

Alternativ zu herkömmlichen Wachskerzen haben sich in der Schweiz LED-Kerzen etabliert. Die Zeit, als die LED-Lämpchen und Lichterketten noch grell und ungemütlich schienen, ist längst vorbei. Die heutigen LED’s simulieren die Kerzenflamme täuschend echt und bieten das gleiche stimmungsvolle Licht, sind sicher und damit eine ideale Alternative zu herkömmlichen Wachskerzen. Probieren Sie diese doch mal aus.

Ungetrübte Weihnachtsstimmung geniessen

Indem Sie einfache Sicherheitsmassnahmen ergreifen und Kinder in die Diskussion über Brandverhütung einbeziehen, tragen Sie dazu bei, dass die Adventszeit sicher bleibt. Machen Sie das Klassenzimmer zu einem Ort, wo Kreativität und Sicherheit Hand in Hand gehen. Bleiben Sie wachsam und sorgen Sie gemeinsam mit Ihrer Klasse dafür, dass die festliche Stimmung nicht durch Brandgefahren getrübt wird. Geniessen Sie die Feiertage in Sicherheit.


Weiterführende Informationen:

Weitere Tipps zu Christbäumen

Umgang mit Teelichtern