Eher mild nach einem fulminanten Start

War es diesen Winter kälter oder wärmer als im Durchschnitt, fiel mehr oder weniger Niederschlag und durften wir die Sonne mehr oder weniger geniessen? In der Meteorologie schaut man am Ende einer Jahreszeit gerne auf die vergangene Saison zurück, fasst die Wetterlagen kurz zusammen und macht eine Statistik über die Temperaturen, die gefallenen Niederschlagsmengen und die Anzahl Sonnenstunden. Diese Werte ordnet man dann in eine langjährige Statistik ein, um die Saison klimatisch einzuordnen.

Eine dicke Schneedecke im November

Der kalendarische Frühlingsbeginn ist 2025 am 20. März. In der Meteorologie werden die Jahreszeiten etwas anders definiert, und zwar verwendet man ganze Monate – es ist einfacher zum Rechnen. So dauert bei den Meteorologen der Winter jeweils vom 1. Dezember bis zum 28. Februar - in Schaltjahren bis 29. Februar. 2024 startete der Winter aber ausnahmsweise bereits am 21. November, denn da fiel zum ersten Mal Schnee bis ins Flachland und das nicht zu knapp. Darum nehmen wir dieses Novemberschneeereignis ausnahmsweise in den Winterrückblick auf.

Eine Kombination aus Warm- und Kaltfront sorgte ab dem Nachmittag des 21. Novembers 2024 für intensive Niederschläge, die relativ schnell in Schnee übergingen. Die Schneefälle dauerten bis zum frühen Freitagmorgen und so lag am 22. November am Morgen verbreitet 15 bis 40 cm Schnee. Die Schneeräumdienste waren schweizweit gefordert. In Luzern wurden ganze 42 cm Neuschnee gemessen - ein neuer Allzeitneuschneerekord.

Die Schneefälle verursachten bereits am Abend des 21. Novembers vielerorts ein Verkehrschaos. In vielen Städten funktionierte punkto öffentlichen Verkehrs nichts mehr und Autofahrer standen stundenlang im Stau. Das Verkehrschaos zog sich in den Freitag hin. Nach diesem ersten Schneegruss erreichte uns mit Föhn und Südwestwind eine milde Wetterphase, gefolgt von einer abwechslungsreichen Wetterlage bis zum Start vom Dezember.

Wintereinbruch im November
Wintereinbruch im November
Weisse Weihnachten
Weisse Weihnachten

Weisse Weihnachten

Bis zum 9. Dezember war das Wetter geprägt durch eine wechselhafte Witterung mit sonnigen und trockenen Tagen sowie Tagen mit Regenwetter. Schnee fiel dabei nicht bis in die tiefen Lagen. Vom 9 bis zum 19. Dezember war das Wetter hochdruckbestimmt. In den Bergen war es meist recht sonnig, über dem Mittelland lag häufig Hochnebel.

Kurz vor Weihnachten sorgten Tiefdruckgebiete und die dazugehörigen Fronten wieder für wechselhaftes Wetter mit Wind und Regen. Am 23. Dezember floss nebst feuchter auch genügend kalte Luft zur Schweiz, so dass sich der Regen bis in die tiefen Lagen in Schnee umwandelte. Zwar gab es nur ein paar Zentimeter Schnee, in den es auch kurzum wieder regnete, dennoch reichte es vielerorts im Mittelland für weisse Weihnachten.

Oben blau, unten grau

Ab dem 25. Dezember bis über den Jahreswechsel hinaus etablierte sich ein Hoch über Mitteleuropa. In den Bergen beutete dies eitel Sonnenschein und tiefblauer Himmel, im Mittelland war die Himmelsfarbe aufgrund des zähen Hochnebels eher wieder grau. Erst am 2. Januar stellte sich für mehrere Tage wieder eine wechselhafte Wetterlage ein, der Westwind brachte immer wieder Fronten zur Schweiz. Oft fiel Regen und in der Höhe Schnee.

Im mittleren Drittel des Monates folgte wieder ein stabiles Hoch über Mitteleuropa, das erneut trockenes Wetter brachte, die Sonne schien jedoch vor allem oberhalb von 1000 Metern, unterhalb war es mit Hochnebel erneut meist grau und kalt. Im letzten Drittel des Januars wurden die Westwinde wieder aktiviert und mit den nahenden Fronten wurde das Wetter erneut wechselhafter.

Speziell viel Regen fiel am Montag, 27. Januar 2025. Ein markantes Tief erstreckte sich vom Nordatlantik bis zum Mittelmeer und brachte viel feuchte Luft zur Schweiz. So fiel an besagtem Tag sehr viel Regen. An vielen Stationen fiel innert 24 Stunden rund die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmengen im Januar.

Anfangs Februar stellte sich für mehrere Tage wieder Hochdruckwetter über der Schweiz ein, gefolgt von einer erneut wechselhafteren Woche mit Regen und Schnee bis in die tiefen Lagen. Danach folgte weiterhin wechselhaftes Wetter, wobei um den 20. Februar sehr milde Luft zur Schweiz geführt wurde und die Höchstwerte erstmals wieder verbreitet im zweistelligen Plusbereich lagen.

Warum beschlägt meine Brille?

Im Winter ist es ein häufiger Anblick: Menschen mit einer Brille kommen von draussen in einen warmen Raum und sofort beschlägt die Brille und sie können nichts mehr sehen.

Winterexperiment Aggregatzustände

Alles, was es zum Nachstellen des Phänomens braucht, ist ein leeres Glas. Stellen Sie das Glas eine Weile raus. Sobald Sie das Glas an die Wärme holen, beschlägt es genauso wie die Brillengläser. Diskutieren Sie in der Klasse, warum das so ist.

Erklärung

Das Brillenglas wird draussen so kalt, dass sich drinnen warme und feuchte Luft daran abkühlt. Das gasförmige Wasser der warmen Luft wird am Brillenglas flüssig (es kondensiert) und legt sich auf die Brillengläser. Nach und nach trocknen die Brillengläser in der warmen Luft wieder (die Wassertropfen verdunsten).

Ein Winterwanderweg in den Alpen
Ein Winterwanderweg in den Alpen
Lawinenverbauung

Eher mild nach frühem Schnee

Das Schnee-Highlight im Mittelland gab es bereits im November, danach war es vorbei mit viel Schnee in den tiefen Lagen. Immer wieder gab es längere Hochdruckphasen, die vor allem in den Bergen für super Wetterverhältnisse sorgten. Grosse Winterstürme wurden in diesem Winter nicht registriert.

Im Dezember lagen auf der Alpennordseite und im Wallis die Temperaturen im langjährigen Mittel (1991 bis 2020), im Januar und Februar war es eher wärmer als normal. Im Süden waren alle drei Monate etwas überdurchschnittlich warm. Der Dezember und vor allem aber der Februar fielen bezüglich Niederschlags im Norden wie im Süden etwas zu trocken aus, im Januar hingegen gab es überdurchschnittlich viel Niederschlag. Die Sonnenstunden nördlich der Alpen entsprachen mehr oder weniger der Norm.

Auch in höheren Lagen, also ausserhalb des Nebels war dieses Muster zu beobachten. Im Süden war vor allem der Dezember sehr sonnig, der Januar hingegen eher weniger sonnig als im langjährigen Mittel.

Links

  • Messwerte und Informationen zu Messstationen
  • Hintergrundinfos zu den Wetterelemente und den Wetterlagen ((Begleitheft S. 13 bis 20))

Messwerte im Vergleich

Auf der Webseite von MeteoSchweiz werden unzählige Messwerte publiziert. Sie können einerseits nach Parametern wie Temperatur, Sonnenschein oder Niederschlag filtern und Tages- oder Monatswerte sowie Jahresdurchschnitte auswählen.

Suchen Sie eine Messstation in der Nähe Ihrer Schule und diskutieren Sie die Messwerte oder vergleichen Sie diese mit anderen Stationen. Die Grafik zeigt die Sonnenscheindauer im Vergleich am Beispiel der Station Bern/Zollikofen.


Sonnenscheindauer pro Monat im Vergleich
Sonnenscheindauer pro Monat im Vergleich

Gemeinsam das Wetter beobachten

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Vorlage Wettertagebuch